Picton und Queen Charlotte Track
Wir hinken ganz schön mit unseren Reisebeschreibungen hinterher, aber da Freddie ja jeden Abend meinen Rechner zusammen mit Jim Knopf bzw. den JediRittern okkupiert, komme ich gar nicht mehr dazu, was zu schreiben. Freddie schläft jetzt, nach 2 Folgen von Pippi Langstrumpf (das Weihnachtsgeschenk von Tante Tanja, vielen lieben Dank nochmal an dieser Stelle!) und ich hatte heute auch mal ein bisschen mehr Zeit. Also los geht's, hier ist - wie versprochen - der dritte Teil der ersten Reise mit Tanja.

Von Christchurch aus ging es damals zunächst über den Arthur's Pass an die Westküste und dann durch das Hinterland in den Norden der Südinsel. Dort wollten wir in den Marlborough Sounds (hier speziell im Queen Charlotte Sound) wandern gehen und Tanja tagsdrauf an der Fähre absetzen...unser Etappenziel hiess an diesem Abend 'Picton'. Und nach einem langen, langen Tag (mal wieder) und einer kurvenreichen Küstenstrasse haben wir auch endlich den Queen Charlotte Sound gesehen (ist das nicht schön!?):


und da ist ja auch schon der queen charlotte sound

Picton selbst ist gar nicht so schlecht, abgesehen von der Pizzeria, in der wir am ersten Abend waren, weil alles andere geschlossen hatte (Ende Oktober war ja auch noch keine richtige 'Sommersaison', im Dezember waren wir mit Barbara und Heiko nochmal dort, und alles machte dort einen sehr viel freundlicheren Eindruck, ehrlich).


picton

Picton hat natürlich auch einen Yachthafen, und Sebastian und Freddie haben auch 'ihre' Schiffe gefunden.


duke of marlborough

An dieser Stelle einen ganz lieben Gruss an die Teilnehmer des Herrentörns: Sebastian würde gerne dieses Schiff hier mal mit euch chartern, die Pacific Eagle:


pacific eagle


pacific eagle

Hauptsächlich waren wir jedoch nicht zum Schiffe gucken, sondern zum Wandern auf dem Queen Charlotte Track hier (hallo Charlotte, da ist ja schon wieder was, das deinen Namen trägt!).
Am nächsten Morgen hiess es also: früh aufstehen und mit dem Wassertaxi zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Wir hatten uns vorab eine kürzere der insgesamt 71km langen Strecke als Tagesausflug ausgesucht, die auch für Freddie einigermassen gut zu bewältigen sein sollte. Der ca. 8km lange Weg von der Torea Bay zur Mistletoe Bay führt zwar anfangs mit einen harten Anstieg auf 400 Höhenmeter , danach geht es aber mehr oder weniger 'bergab', und man hat einen super Blick auf die Buchten ( http://www.qctrack.co.nz ).


los geht es mit dem wassertaxi


am steg in der torea bay

Ist man dann erstmal 'oben', hat man einen ganz wunderbaren Ausblick auf den Charlotte Sound.


aussicht auf den chalotte sound1


aussicht auf den chalotte sound2

Als wir unterwegs waren, Mitte Oktober, blühte hier noch überall der Ginster. Vorsicht: der sticht, also schön fernhalten. Farblich dazu abgestimmt sind auch die Wegweiser (die sehen aber überall im Lande so aus, verlaufen kann man sich also kaum, zumindest auf den 'grossen' Tracks, die sind wirklich sehr gut ausgeschildert):


ginster


queen charlotte track

Der Charlotte Track ist auch für Mountainbiker freigegeben. Und wenn man genug Puste hat, kommt man auch den Berg 'rauf :-) Für uns ging es nach dem monstermässigen Aufstieg, auf dem Freddie nach jeder Kehre gefragt hat 'sind wir denn bald oben?', erstmal eine Zeiltlang ganz gemütlich ein Stück bergab immer auf dem 'Grat' des Bergrückens, rechts und links von uns das Meer...


mountainbiking erlaubt


fast wie in england


das wandern ist des muellers lust

An der Lochmara Bay hatten wir ca. die Hälfte der Wegstrecke hinter uns, kurzer Blick auf die Uhr: verdammt, wir müssen uns beeilen, wenn wir unser Wassertaxi in der nächsten Bucht erwischen wollen, das uns wieder nach Picton bringt. Wenn wir das verpassen, sieht's nicht gut aus, dann können wir hier unser Zelt aufschlagen (das wir natürlich nicht dabei hatten)...also lieber mal 'nen Gang zulegen, nochmal 'nen kleinen Aufstieg hinter uns bringen, und dann durch den Wald in die Mistletoe Bay:


lochmara bay


im bush


man sieht den weg vor lauter wurzeln nicht


flirt mit vogel

Freddie hat sich insgesamt ganz tapfer geschlagen (dank der Geschichten von den 3 Schnecken, die sich ein Boot bauen wollten), war zwar zum Schluss etwas maulig (klar, nach 8km Fussmarsch und etwas' unterzuckert'), aber der 'Urwald' hat ihm echt imponiert! Und ca. 10 min, nachdem wir die Mistletoe Bay erreicht haben, kam auch schon unser Wassertaxi...puhhh, das war knapp!


unser wassertaxi ist da

Mit dem Boot gab's erstmal noch eine kleine Rundfahrt im Charlotte Sound, wir mussten noch ein paar Passagiere in Anakiwa mitnehmen. Gut für uns, so konnten wir nochmal unsere Wegstrecke vom Wasser aus begutachten ;-)


das koennte unser anstieg gewesen sein


blick zurueck in den sound


auch ein schoenes segelrevier


geliehen muss nicht geputzt werden


muscheln am anleger von anakiwa


geschafft


abends im jugglers rest

Am nächsten Tag, nach einen netten 2. Früchstück im 'Barns', haben wir Tanja also an der Fähre abgesetzt und uns selbst auf den Weg nach Christchurch gemacht. Für schlappe 337 km brauchten wir etwas mehr als 5Std.!!! Dafür war die Landschaft aber auch mal wieder 'umwerfend': Der District Marlborough ist für seinen Wein bekannt, daher ging es erstmal durch Weinberge (na, 'Berge' waren es wohl eher weniger), dann aber durch eine gigantische Dünenlandschaft (die auch der Ginster schätzt), und schliesslich Kilometer über Kilometer an der Küste entlang (vorbei an Robbenkolonien) und immer dem dem TransCoastal folgend (der Zugverbindung von Christchurch-Picton).


sandduenen zwischen blenheim und lake grassmere


fast wie auf der buga - zwischen ferniehurst und hawkswood

Ja, und irgendwann meldet sich dann auch mal der Magen, sagt, es ist doch Zeit fürs Mittagessen?! Aber in den letzten ca. 100km kamen wir an keinem Ort vorbei, nichts zu wollen. Lake Grassmere hat sich als Salzsaline und nicht als touristisch erschlossener Ort herausgestellt, und an Kekerengu wären wir beinahe vorbeigefahren, da wir die Kurve so schnell nicht bekommen haben. Aber wir sind unschuldig: unsere Strassenkarte (Kiwimaps Travellers Road Atlas) gibt bei 'Towns & Localities' leider nicht an, wie gross der Ort ist und was einen dort erwartet, da kann es schon mal passieren, dass das Dorf 'Berlins' aus nur einer Tankstelle besteht. ;-( Kekerengu jedoch hat ein unglaubliches Restaurant, genannt 'The Store' ( http://www.the-store.co.nz/ ), sieht von aussen aus wie eine Autobahnraststätte, aber das täuscht: super Essen bei klassischer Musikberieselung und Blick über die gigantische Gartenanlage auf's Meer, hat mich irgendwie an die Kupferkanne auf Sylt erinnert ( http://www.kupferkanne-sylt.de/), aber das auch nur ganz entfernt ;-)


kekerengu - the store


kekerengu - the store

Tja, und dann ging die Fahrt ja noch weiter, wir hatten ja erst die Hälfte der Strecke hinter uns...hätten wir Freddie gefragt, was er schöner fand: die Heimfahrt oder die Wanderung, hätte uns wohl für verrückt erklärt...für ihn war beides wohl 'ne Qual, wobei Autofahren ja noch besser ist: da kann man in Ruhe schlafen! ;-) Ganz toll ist es, wenn man sich Kaikoura nähert. Es scheint, als stürzen sich die schneebedeckten Berge direkt ins Meer.


an der ostkueste

Die Brücken in Neuseeland sind - mit ganz wenigen Ausnahmen - einspurig, hier mal so ein Bild (ich glaube, diesem Auto sind wir auch über Kilometer und Stunden hinterhergezuckelt!)


bruecke

Ach, und das Greta Valley musste ich natürlich auch für Greta fotographieren (hallo und einen schönen Gruss!). Aber schön ist es vor allem, weil es ein bisschen an den Bodensee erinnert, mit den Kühen und den Weinreben...nur die Schafe sind wohl eher typisch neuseeländisch ;-)


im greta valley


schafe

Und dann, nach 4 langen Tagen waren wir auch fast schon wieder zuhause ;-)


fast schon zu hause

Zum Abschluss wollte ich jedoch noch meine 3 Lieblingsbilder von Picton zeigen, die ich im Text leider nicht unterbringen konnte: das Hütchenspiel an der neuangelegten Hafenpromenade von Picton, die Supermarktreklame (die einem anderen Jahrzehnt zu entstammen scheint aber mit der Pizzeria mithalten kann) und die 'verrückten' Hähne des Barn's (je nach Wind drehen sie sich wie ihr Kumpel der 'Wetterhahn') ;-)


gut gesichert


4square


das barn's