Umzug ins neue Haus! Wenn das so einfach wäre ;-)
Eigentlich wollten wir ja schon ganz zu Anfang unseres Aufenthalts hier das Haus in der 91 Clyde Rd anmieten. Aber das wollte ja erst nach 6 Wochen frei werden. Wir hatten uns schon sooo gefreut und alles super geplant: nach sechs Wochen in der 17 Montana (ein Haus im Stil der 60er Jahre) sollte der Umzug ins neue Haus in der 91 Clyde Rd erfolgen (Baujahr geschätzt: 1950). Hätte auch gut in den Zeitplan gepasst, denn Barbara und Heiko, unsere nächsten Gäste, wollten am Freitag in Christchurch landen.. Da hätten wir ja alle zusammen in das neue Haus ziehen können. Hätten...denn wie das mal immer so ist: erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Das Painting-Programm der Uni und ein wackliger Kamin haben uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nicht so schlimm, wir haben eine 'Übergangslösung' bekommen. Jetzt wohnen wir in der 1/29 Clyde, nur 200m um die Ecke, in einem Haus im Stil der 70er/80er Jahre (ja, aber da bekommt man wirklich ein Gefühl für Architektur, Einrichtungsstile und den Sinn und Zweck eines Kamins im Wohnzimmer), aber mit toller Dusche (Edelstahlwanne und 'fliessendem' Wasser statt tröpfelnder Plörre), und alles auf 2 Stockwerken! Nachteil: das Grundstück ist ein bisschen 'schattig', das Haus für die nächsten Gäste an Weihnachten ein bisschen zu klein, die Bushaltestelle ist direkt vor dem Haus (so dass wir immer das Gefühl haben, das nächste Erdbeben erschüttert die Wände, dabei ist es nur der Bus!). Es ist halt nur eine Zwischenlösung, bis das andere Haus fertig gemalert und das Dach (nach dem Kaminabbruch) repariert ist, aber dafür echt ganz nett.
Der Umzug hat sich etwas chaotischer gestaltet, als wir dachten. Aber woher sollte man denn wissen, dass der Kamin nun gerade jetzt zum Wochenende einzustürzen drohte, wo doch alle Häuser nach dem letzten grossen Erdbeben 'geprüft' wurden? ;-) Die Ereignisse an jenem besaglichen Umzugstag haben sich in wahrstem Sinne des Wortes überschlagen. Um für uns einigermassen nachvollziehbar zu machen, was wirklich passiert ist, haben wir das mal festgehalten, in Wort und Bild. Wer mag, liest weiter, wer nicht, kann sich nur die Bilder dazu anschauen (die lade ich demnächst mal alle hoch, das dauert bei dem 'lahmen' Netz hier in diesem Haus aber aber sicher ein paar Tage, also nicht traurig sein, wenn hier nur erstmal der Text erscheint).
Viel Spass beim Lesen und Gute Nacht! Claudia
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Es fing eigentlich schon Dienstag an. Da kam Gary vom Facilities Management mit einem Mitarbeiter bei uns zu Hause vorbei (hier=17 Montana), wollte sich den Kamin nochmal anschauen. Wir hatten ja mal nach irgendeinem Erdbeben darum gebeten, dass jemand den Kamin prüft (denn nach den Erzählungen von Mike Steel wäre das die Nummer 1 der Erdbebenschäden, und damit wäre nicht zu spassen, wenn der Kamin durchs Dach ins Haus fällt). Ja, der Kamin müsste abgebaut werden, sicher ist sicher, am besten nächste Woche und dann könnte man auch gleich das Dach streichen (?). Kein Problem, meinte ich, ab Freitag seien wir sowieso im neuen Haus, wir würden umziehen, da könnten sie dann in Ruhe hier alle notwendigen Reparaturen vornehmen.

pfingstrosen im november (in der garagenauffahrt von 17 montana)
Donnerstag: Sebastian holt nachmittags die Schlüssel für das neue Haus in der 91 Clyde bei Frances Register ab. Sie meinte, wir hätten dann das ganze Wochenende für den Umzug, die Schlüssel für das alte Haus könnten wir ja dann am Montag vorbeibringen. Super Idee, machen wir so. Als wir uns am Abend das neue Haus vorab anschauen wollten (was fehlt evtl., was müssen wir noch besorgen, wieviele Wolldecken gibt es dort etc.), stand dort ein Maler und hat was ausgemessen und seine Farbpalette an die Hauswand gehalten. Ja, am Montag würde es ja losgehen mit der Malerei, in den nächsten 2 Wochen sollte das Haus von aussen gestrichen werden. Kopfschütteln, davon wüssten wir nichts. Das alte Haus in der Montana 17 sei doch dran (Dach streichen?). Gut, morgen mal mit Frances telefonieren.
Freitag, Umzugsstag, 10.00 Uhr: Wir haben schon fast alles gepackt, wollen gerade los, steht Gary vor der Tür. Ja, das mit dem Umzug in die 91 Clyde...da sollen ja ab Montag die Maler rein. Ob wir das nicht wüssten? (Hätten wir das gewusst, wären wir doch länger in der Montana 17 geblieben!) Ja, er telefoniert nochmal mit Frances, ob es da eine Lösung gäbe...
12.00 Uhr: Erste Fuhre ins neue Haus 91 Clyde gebracht. Gary steht vor der Tür (war der nicht gerade noch drüben im anderen Haus in der 17 Montana?). Ja, er hätte mit Frances gesprochen, als das sieht alles nicht so gut aus. Wir könnten doch die nächten 2 Wochen Urlaub machen, ein bisschen herumreisen, ...(ääähhh, das hatten wir evtl. Weihnachten und Anfang Januar geplant, aber doch nicht jetzt, so holterdipolter?! ..vielleicht könnten die Handwerker erst im Januar kommen?) Ja, wir müssten verstehen, dass die Uni ein Budget für Malerarbeiten hat, das bis Weihnachten aufgebraucht werden müsste. Evtl. könnten sie mit einem anderen Haus anfangen, und die Handwerker erst im Januar bestellen. Er spricht nochmal mit Frances. Gute Idee, machen wir auch...(ach übrigens: ob Gary schon gesehen hat, dass der Kamin in der91 Clyde auch etwas schief ist? Ist das ein Problem, in unserem alten Haus in der Montana 17 wird doch auch der Kamin abgebaut?) Ja, in der Tat, der sei etwas schief, sieht nicht gut aus, er prüft das gleich, evtl. muss auch dieser Kamin abgebaut werden. Alles klar...zwischendurch kommt auch noch der Gärtner und mäht den Rasen ;-)

unser neues haus vorher (91 Clyde)
13.30 Uhr: Die zweite Umzugstour wird in der 17 Montana fertiggemacht. Gary steht vor der Tür (hääääh, war der nicht gerade noch drüben?). Also der Kamin ist nicht sicher, muss sofort abgebaut werden, wir könnten auf keinen Fall in das Haus rein (Aber da sind doch schon unsere ganzen Sachen drin, bis auf auf die Lebensmittel und das Klopapier!!!)...ja, er hätte mit Frances gesprochen, wir treffen uns alle in der 91 Clyde, die Handwerker kommen dann auch und bringen den Hubsteiger mit (engl. cherry picker).
14.00 Uhr: Letzte Fuhre in die Clyde 91. Gary rückt mit den Jungs vom Facilities Management an, Frances ist mit dem Fahrrad vom Büro aus dazugekommen. Es gibt da ein Problem mit dem Kamin (der muss weg), aber es gibt auch noch eine Option: in der 1/29 Clyde ist ein 3-Bett-Haus frei, das wäre evtl. eine Zwischenlösung für die nächsten 2 Wochen? Das könnten wir uns doch anschauen...(ok, jetzt aber dann ganz schnell, denn in 45 min. sollten wir am Flughafen sein und Barbara und Heiko abholen!)
14.30 Uhr: Ortstermin, Besichtigung 5 min.: ok, wir nehmen das Haus in der 1/29 Clyde als Zwischenlösung, Schlüsselübergabe mit Frances gemacht (jetzt haben wir schon 3 Schlüsselsätze für 3 Häuser, dass wir da mal nicht durcheinanderkommen..., ach, wo ist das übrigens das Portemnonnaie?!)... Nochmal zurück zur 91 Clyde.
14.35 Uhr: Dort ist bereits der Hubsteiger da. Gary sagt, sie würden jetzt den Kamin Stück für Stück abbauen, wir sollten alle unsere Sachen vorsichtshalber aus dem Speisezimmer entfernen...schnell noch das Portemonnaie suchen, dann ab zum Flughafen.
14.55 Uhr: geschafft, kaum das Auto auf dem Parkplatz abgestellt, sehen wir schon den Flieger von Emirates auf dem Rollfeld.
der emirates flieger von barbara und heiko
15.15 Uhr: aber wo sind Barbara und Heiko? Sind die nicht eben gelandet?
15:30 Uhr: vielleicht war es doch der falsche Flieger? Keine Ahnung, wie ist denn die Flugnummer? weiss ich nicht, steht in meinem Terminkalender, und der ist... irgendwo in irgendeinem Rucksack in der 91 Clyde. Die Nummer steht auch in der mail, die habe ich ausgedruckt, ist mit den anderen wichtigen Sachen in der Tüte auf dem Schreibtisch... in der 91 Clyde? (man konnte ja vorher nicht wissen, dass man alle wichtigen Sachen am besten im Auto hätte lagern sollen, um sie überhaupt wiederzufinden!)
15:40 Uhr: Immer weniger Leute kommen aus dem Ankunftsbereich. Was, wenn der Flug von Barbara und Heiko storniert wurde? Wie sollen sie uns finden? Sie haben doch nur unsere alte Adresse in der 17 Montana? Sollen wir sie auf dem Handy anrufen? Hab' die Nummer nicht, habe zudem mein Handy im Haus vergessen. ok... Wo ist dein Handy? Habe ich seit Wochen nicht aufgeladen, ist irgendwo in einem Koffer. Dann also warten. 21 Uhr nochwas kommt nochmal ein Flieger aus Sydney...
15:55 Uhr: Juhuuuuu! Sie sind da! Wurden in der Zollabfertigung aufgehalten, die wollten Barbaras Muscheln sehen, die sie in Dubai am Strand gesammelt hat ;-)
16:00 Uhr: Ab nach Hause, aber vorher aber nochmal kurz in der 91 Clyde vorbei. Der Kamin liegt am Boden, am Stück runtergerissen (ging wohl einfacher, ist ja schliesslich Freitag nachmittag). Schnell noch einen Koffer packen mit den wichtigsten Sachen für die nächsten 2 Wochen, wir machen doch jetzt 'Urlaub' in einem neuen Haus! ;-)
oppps...weg ist der kamin
17.00 Uhr: Endlich angekommen im neuen Haus, dem 'Zwischenhaus' in der 1/29 Clyde. Freddie und Heiko machen die Gartenmöbel klar, dass wir erstmal anstossen können auf den ganzen Stress, natürlich mit einem Wobbly Boot. Und auch Freddie hat ein Boot bekommen ;-) Ende gut, alles gut...
unser neues haus in der 1/29 clyde

der gartentisch ist sauber
siku weiss was kinder wuenschen...barbara und heiko auch ;-)
mitbringsel von petra aus jena
ganz entspannt
ganz entspannt, dank der muscheln aus dubai
P.S.: die Maler waren am Montag natürlich noch nicht da, und auch der Kamin lag noch in Trümmern auf dem Rasen. Wozu also die ganze Hektik? ;-)
claudia huettner am 20. November 10
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...Schule ist wie Urlaub
...wenn man nicht mehr zur Schule muss ;-) ...Freddie hat es ja tatsächlich nach 4 Wochen und 2 Tagen geschafft, aus der Schule 'geworfen' zu werden. Na, so drastisch war es nun nicht, aber wir fanden es alle äusserst belastend, dass unser Sohn morgens kaum zu beruhigen war und nur sehr widerwillig alleine in der Klasse blieb, und das bei einer 1:1-Betreuung von Linda Oppermann (einer deutschsprachigen Referandin aus Münster). Es gab gute und es gab schlechte Tage, aber über die Wochen eben kaum 'Fortschritte'...
Zusammen mit der Klassenlehrerin Alison Taylor, der Direktorin Lyn Bird und Barbara Bowron, der Lehrerin, die für die 'Neuzugänge' zuständig ist, haben wir überlegt, wie wir die Situation für uns alle verbessern können: für Freddie, die anderen Kinder in der Klasse, die Lehrerin, und natürlich für uns selbst.
Wir kamen also zu dem Schluss, Freddie erstmal ein paar Tage oder Wochen Ruhe zu gönnen und sich zu sammeln. Und sollte er tatsächlich Lust auf Schule haben, darf er jederzeit gerne wiederkommen, als Gast oder Schüler, je nachdem. Das wird wohl aber erst im Februar der Fall sein, denn in den nächsten 3 Wochen lernen die Juniors 'schwimmen', sind also vormittags in der Schwimmhalle, und von 16. Dezember bis 31. Januar sind schon 'Weihnachts- bzw. Sommerferien'. Macht also alles keinen grossen Sinn, für 1-2 Wochen nochmal richtigen Stress zu produzieren.
Wir lassen es bis dahin also alles etwas lockerer angehen, üben mit Freddie täglich ein bisschen englisch mit den Büchern, die wir extra von der Schule dafür mitbekommen haben, und machen Lernspiele auf Internetseiten. Da habe ich auch ganz tolles Material gefunden, das ihr euch unbedingt mal anschauen solltet:
Das erste ist ein Lied über Tiere 'The Elephant Song', mit oder ohne Untertitel (
http://www.youtube.com/watch?v=8cBtid-v_JE&feature=related ), und von Eric Herman und seiner Band gibt noch ein paar weitere 'coole Songs for Kids ' (
http://www.youtube.com/user/EricHermanMusic?blend=2&ob=1 ),..toll zum Englisch-Lernen ist auch das Material auf den Seiten der Sesamstrasse (
http://www.sesamestreet.org/ ).
Was alle Kinder sicherlich interssiert: Wie sieht nun ein typischer Schultag aus, wenn man hier zur Schule ginge? ;-) Um 8.30 könnt ihr schon in die Schule kommen, obwohl noch gar kein Unterricht ist, und dürft euch auf dem Schulhof oder im Klassenzimmer mit den Spielsachen oder den Büchern selbst beschäftigen, bis die Lehrerin um 9.00 Uhr erscheint. Dann wird erstmal die Klasse begrüsst und der Tagesablauf erklärt, dabei sitzen die Kinder 'on the mat' (also auf dem Fussboden vor der Tafel). Danach dürfen die Kinder reihum erzählen, was sie denn am gestrigen Tag nach der Schule noch so alles erlebt haben, daraus wird dann in 1-2 Sätzen eine Geschichte nacherzählt und auf die Tafel geschrieben, z.B. "Today is tuesday. Alex got some sparkling new shoes. Alex like her shoes". Anhand dieser Geschichte wird dann der 'Unterricht' aufgebaut, z.B. wer kennt den Buchstaben 'l', wieviele 'l' findet ihr in dem Satz etc.
Um 9.45 ist dann 'jump jam'. Dort versammeln sich die Kinder aus den 'Junior'-Klassen auf dem Schulhof und tanzen zu Musik (ein bisschen Bewegung kann nicht schaden, wenn man schon ca. 1 Std. auf dem Boden gesessen hat). Für Freddie und eine paar andere Kinder hat nach 'jump jam' dann der ESOL-Unterricht bei Anne Brooke bzw. Rosemary Hong gegonnen. ESOL heisst etwa ('Deutsch für Ausländer' bzw. 'English for students other languages'). In der Ilam School gibt es dafür extra 4 Lehrerinnen, die von Mo-Do ca. 30-45 min. diesen Kindern in einem Spezialunterricht die Basics beibringen (Farben, Zahlen, Grammatik etc.).
Danach ist erstmal 'Frühstückspause' (morning tea) von 10.30-11.00 Uhr. Alle Kinder verlassen dazu das Klassenzimmer, gehen im Gänsemarsch' (in the line) zu ihrem Frühstücksplatz im Schatten. Ganz wichtig ist: kein Kind darf ohne den Hut das Klassenzimmer verlassen und es wird grossen Wert darauf gelegt, dass alle Kinder diese Regel auch verinnerlichen (wobei Freddie das nach ein paar Tagen so gut drauf hatte, das er auch zuhause seinen Schulhut im Garten trug).
freddie mit hut
Nach dem ersten Klingeln dürfen die Kinder dann ihre lunchbox ins Klassenzimer bringen und noch ein bisschen spielen, bis der Unterricht weitergeht. Danach wird dann bis zur Mittagspause das bisher Gelernte mit Arbeitsblättern vertieft, und die neuen Bücher für den Tag zusammen gelesen. Die darf dann jedes Kind in seinen 'bookfolder' mit nach hause nehmen und mit den Eltern nochmal üben, bevor es das Buch am nächsten Tag wieder abgeben muss, dafür dann aber ein neues erhält. Alle anderen Schulmaterialien, wie Hefte etc. bleiben im Klassenzimmer, du musst also morgens nur daran denken, deine lunchbox und deinen Hut mitzunehmen.
Von 12.30-13.30 ist Mittagspause (lunch). Selber Ablauf: die Kinder nehmen ihren Hut und ihre lunch box und gehen zu ihrem Essensplatz, zeigen dann dem 'duty teacher', wenn sie mit essen fertig sind und spielen danach auf dem Schulhof. Nachmittags wird dann nochmal ein bisschen wiederholt, gemalt und gelesen, bis um 15.00 Uhr die Kinder von den Eltern wieder abgeholt werden.

morning tea at ilam school
Der Freitag ist ein ganz besonderer Tag: da gibt es keinen eigentlichen Unterricht, es wird vielmehr experimentiert. Dabei treffen sich 3 Klassen in einem Klassenraum, zuerst gibt es für alle eine Einführung, wie wichtig es ist, auf seine Sachen aufzupassen oder wie man eine Schere einem anderen Kind richtig übergibt, damit es sich nicht verletzt, und dann geht es los. Freddie war total begeistert von dem Experiment mit Eiern (Ziel war, herauszufinden, welches Ei gekocht war und welches roh), als am Schluss die Kinder gebeten wurden, sich die Eier gegen die Stirn zu schlagen...diese Sauerei hätte ich gerne gesehen! ;-) Ein andermal ging es um Wasser, was man damit alles machen kann (was schwimmt und was nicht, wieviel Wasser passt in ein Gefäss, wie schwer ist Wasser etc.). Die Kinder können ganz selbständig mit den vorgegebenen Materialien experimentieren, bekommen evtl. ein bisschen Hilfestellung und zum Schluss (dafür war ja die Einleitung): wird alles wieder aufgeräumt! Dann gibt es noch eine Stunde 'Athletics': Frisbee werfen, Weitsprung, Wettrennen (mit allen Kindern und Lehrern der Juniors) und das war's dann schon.
Es gibt in der Ilam School - und ich denke, das ist auch an anderen Schulen so, nur einen einzigen Lehrer für eine Klasse. Und es wird zudem nicht in Fächer unterschieden: man lernt also Rechnen und Schreiben und Lesen alles 'durcheinander' den ganzen Tag lang.
Interessant fand ich, dass es - egal ob Unterricht war oder Pause - auf dem Schulgelände und in den Klassenräumen immer unglaublich ruhig war, und das bei insgesamt 517 Schülern (gar nicht zu vergleichen mit dem Lärmen zur Pause in einer deutschen Grundschule). Kann daran liegen, dass hier viel Wert auf Höflichkeit und Disziplin gelegt wird. Die Kinder werden zudem schon zu Anfang angehalten, bestimmte Dienste für die Gemeinschaft zu verrichten, was sie auch mit grossem Stolz tun: Morgens kommt vor der Fühstückpause ein 2er Team in die Klasse mit einer Liste, in der die Lehrerin einträgt, ob alle Kinder ihren Hut dabei haben. Ein weiteres 2er Team bedient in der Frühstückspause das Telefon im Sekretariat, und löst für den morning tea die Sekretärin ab. Und jeden Morgen vor Schulbeginn ist ein 2er Team mit einem Lehrer oder dem Hausmeister am Zebrastreifen vor der Schule und bedient die 'Schranke', dass die Kinder sicher die Strasse überqueren können. Freddie fand das so toll, dass wir morgens extra den kleinen Umweg über den Zebrastreifen zur Schule gehen mussten! ;-)
Sonst noch was? Ach ja, die Schulinform. Jede Schule hat hier ihre eigene, die der Ilam-Kinder ist - mit ihrer quietscheblauen Farbe - zugegebenermassen nicht die hübscheste, da gibt es nettere (z.B. die der Fendalton School
http://www.fendalton.school.nz/ ). Zur Uniform gehört der Hut mit der breiten Krempe, ein Polo-Shirt, ein Sweater, falls es kalt sein sollte auch ein Fleece, eine kurze graue Stoffhose, die Mädchen haben blau-weiss karierte Schürzenkleider oder Hosenröcke (die älteren Mädchen auch grün-blau-weiss-kariert), und dann gibt es für alle noch eine lange Sweatshirt-Hose (ganz wichtig, wenn es mal richtig kalt sein sollte, wie z.B. im Herbst oder Winter).
im cafe an der uni
Schön an der Schule fand ich zudem, dass ich Freddie schon mittags nach dem Spielen abholen konnte und wir meistens auf dem Heinweg noch einen Zwischenstopp im Cafe an der Uni eingelegt haben. Aber das können wir ja auch so mal wieder machen ;-)
claudia huettner am 16. November 10
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ICE fährt durchs Haus?
Nachdem wir seit gestern abend/nacht insgesamt 3 stärkere Beben hatten (die auch wir nicht 'verschlafen' konnten), kann ich auch ein bisschen besser beschreiben, wie sich das anfühlt. Den Vergleich mit dem Wasserbett kann man so stehen lasssen, das kommt schon hin. Das Wackeln und die Geräusche fühlen sich aber so an, als ob man in Gütersloh am Bahnhof steht und ein ICE vorbeirauscht, mit Druckwelle und allem Drum&Dran. Etwas gespentisch war das Beben gerade eben, als das Abendessen auf dem Herd stand und die Pies im Ofen waren...das kommen so Gedanken wie: sollte ich jetzt besser den Herd abstellen, ist das Starkstrom, passiert da was? Was tun, wenn's jetzt auch noch knallt und alles in Flammen aufgeht?
Scheint aber alles in Ordung zu sein, nichts passiert, nur das Internet hatte einen kurzen 'Schluckauf'. Alles ist noch in den Regalen und auch die Fahrräder im Schuppen sind nicht umgefallen ;-) Also Entwarnung, wir sind wohl nur ein bisschen 'übersensibel' ;-)
claudia huettner am 14. November 10
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..und schon wieder eins!
Gerade, als ich den letzten Beitrag veröffentlichen wollte (ca. 00.20 Uhr Ortszeit), kam schon wieder ein Erdbeben. So neu, dass es noch nicht mal in die Erdbebenstatistik eingegangen ist (
http://www.christchurchquakemap.co.nz ). Wie sich das anfühlt, kann man ich schlecht beschreiben: es ist so als ob das Haus auf einem Wasserbett steht, und jemand an den Wänden wackelt. War nicht schlimm, das Haus steht ja immer noch (und es steht wohl auch seit den 60er Jahren in diesem Zustand) und das letzte (um 22:19 mit Stärke 3,2) haben wir ja gar nicht mitbekommen ;-)
An dieser Stelle: liebe Barbara, lieber Heiko: wenn ihr uns in einer Woche besuchen kommt, wollen wir euch natürlich auch was bieten! Also beeilt euch, bevor es mit den Erdbeben hier ganz vorbei ist ;-)
Viele Grüsse und eine gute Nacht wünscht euch allen...
Claudia.
Nachtrag: es hatte Stärke 3.8M bei 8km Tiefe, nur falls es jemanden interessiert ;-)
claudia huettner am 14. November 10
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Über Punakaiki nach Picton
Wir ihr euch vielleicht erinnern könnt, waren wir vor ein paar Wochen von Christchurch aus an die Westküste und in den Norden der Südinsel unterwegs. Hier folgt der also 2. Teil unserer ersten Reise mit Tanja 'Über den Arthur's Pass nach Punakaiki und Picton':
Die Pass-Strecke von der Ostküste zur Westküste endet dann ziemlich genau am Meer, das ist schon sehr beeindruckend. Noch beeindruckender aber war, dass uns auf dem Weg nach Punakaiki 3 Milchlaster mit atemberaubernder Geschwindigkeit folgten, und das auf einer kurvenreichen Küstenstrasse: RESPEKT! Ich glaube, die Fahrer waren uns insgeheim dankbar, dass wir an dem ein oder anderen 'Ausblick' angehalten und ihnen den Weg 'freigemacht' haben ;-)

westkueste auf dem weg zu den pancake rocks
verfolgt von drei milchlastern
Eine unserer ersten Stationen, die wir unbedingt sehen wollten, waren die Pancake Rocks (die 'Pfannkuchen-Felsen') in der Nähe von Punakaiki. Sie sind vor ca. 30 Mio. Jahren durch übereinander geschichtete Ablagerungen von Kalksedimenten und Tonmineralien entstanden und durch Wind, Wellen und Regen unterschiedlich stark verwittert. Das lässt sie dann wie übereinander gestapelte Eierpfannkuchen erscheinen.
so sieht man die pancake rocks im reisefuehrer
und so nah kommt man ihnen tatsaechlich
pancake rocks verwitterung
Und wenn man ein bisschen Phantasie hat, kann man auch das ein oder andere erkennen?! ;-)
suchbild
Wir waren den ganzen Tag unterwegs: morgens in Christchurch losgefahren und gegen spätnachmittag bei den Pancake Rocks. Bei Flut sollen die 'Blow Holes' ganz besonders eindrucksvoll sein, wenn das Wasser zwischen den Pancake Rocks zischt und in die Höhe spritzt. Tja, was soll man sagen: Flut wäre mittags am nächsten Tag gewesen, solange konnten wir aber nicht warten, wir wollten ja noch weiter Richtung Norden. Aber einen kleinen Eindruck des Geschehens vor Ort haben wir auch so bekommen ;-)
aber schoen wars trotzdem
Und nach einem langen, langen Tag sind wir dann auch endlich in unserem 'Hotel' eingetrudelt. Das haben Tanja und Sebastian ausgesucht, weil es im 'BBH World Traveller Accomodation' (so 'ner Art 'Jugendherbergs-/Backpacker-Verzeichnis') mit immerhin 93 von 100% bewertet wurde. Und es war auch echt toll: am besten hat mir der Geruch von Eukalypyptus gefallen: das ganze Haus roch irgendwie nach Sauna, da die Betreiber Wert auf die Verwendung unbehandelten Holzes gelegt haben. Toiletten und Duschen sind im Aussenbereich, und weil wir so nett (und auch die einzigen Gäste) waren, gab es am nächsten Tag auch noch ein kleines Frühstück ;-)
beaconstone eco lodge charleston
Am nächsten Morgen wollten wir noch kurz 'umme Ecke' bei der Robbenkolonie auf Cape Foulwind vorbei. Das erste, was wir jedoch am Parkplatz vor Ort gesehen haben, waren Wekas, hier z.B. ein solches Exemplar:
weka
Immer wieder schön sind auch die Entfernungsmesser zu anderen Teilen der Erde (da wird einem erstmal wieder klar, wie weit weg wir doch vom guten, alten Europa und von euch allen sind: Paris 16.376km, Hamburg 15.732km):

entfernungsmesser
Aber eigentlich waren wir doch wegen der Robben hier! Und tatsächlich: es gab welche!! Freddie war total erstaunt, dass die hier einfach so leben, und nicht im Zoo (eigentlich fragte er: 'Wo sind denn die Gitter?'). Und hier wieder ein Suchbild für alle Kinder: zwischen den Steinen sind auch Robben (engl. Seal) versteckt, könnt ihr sie finden?
robbenkolonie am cape foulwind
Inzwischen war es - schwuppdiwupp - wieder mittag, und da am Cape Foulwind nicht nur eine Surfmeisterschaft stattfand, sondern hier auch ein ganz tolles Cafe ist (
http://www.thebayhouse.co.nz/ ), haben wir uns da erstmal noch auf die Terrasse gesetzt und ein 2. Frühstück bzw. Mittagessen eingelegt.
the bay house
fast wie urlaub1
fast wie urlaub2
Freddie fand (natürlich) wieder ganz spekatuläres 'Spielzeug' dort im Garten, z.B. diesen gigantischen Stein zum Klettern ;-)
attraktion im garten des bay house
stolz wenn man es geschafft hat
Gut gestärkt (inzwischen fast schon 14.00Uhr) ging es dann weiter in Richtung unseres Tagesziels: Picton. Wir haben uns aus Zeitgründen entschieden, die Westküste zu verlassen und über das Inland nach Norden zu fahren. Viel zu sehen gibt es da allerdings nicht: man fährt stundenlang durch diverse Täler und Schluchten auf den Spuren der Goldgräber, kann einen Blick von der längsten Fussgänger-Seilbrücke über die Buller Gorge werfen (natürlich gegen Entgelt), und kommt schliesslich an einem netten See vorbei...das war's dann aber auch schon.
buller gorge swingbridge bei murchison
lake rotoiti
Und wir waren dann echt froh, dass wir nach etlichen Stunden endlich aus den Bergen raus waren und im Tal des Wairau River auf gerade Strecke in Richtung nach Blenheim fuhren (sieht hier doch fast aus wie in der Schweiz, oder?)...

am wairau river richtung blenheim
Und schlieslich ging es, immer der Küstenstrasse entlang, auf den letzten Kilometern des Tages in Richtung Picton. Die Strecke ist äusserst malerisch und echt schön, erinnert aber etwas an die kurvigen Küsten Südfrankreichs (d.h. dementsprechend mulmig wurde es auch im Magen). Und dann sahen wir auch endlich unser Ziel für den kommenden Tag: die Marlborough Sounds!! Dort wollten wir auf dem berühmten Queen Charlotte Track wandern und haben daher unsere Enttäuschung über das 'Kaff' Picton erstmal weggesteckt: schliesslich wollten wir sowieso nur 2 Nächte bleiben ;-)
und da ist ja auch schon der queen charlotte sound

picton
Alles in allem waren wir wieder ein langen Tag unterwegs, sind etliche Kilometer gefahren und haben dabei aber äusserst unterschiedliche Landschaften durchquert: fuhren auf einer Küstenstrasse Richtung Norden, die an die Westküste Californiens und den Big Sur erinnert, waren am Atlantik bei der Surfmeisterschaft, in den Schluchten Österreichs in der Buller Gorge, in der Schweiz am Wairau River, in Südfrankreich an der Cote d'Azur, ein bisschen Bodensee-Weinberge bei Blenheim waren auch dabei, und das alles komprimiert auf eine Tagesreise!!...und wie es weitergeht, könnt ihr im 3. Teil lesen (sobald wir alle Bilder sortiert haben) ;-)
claudia huettner am 14. November 10
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Strandansichten
Was wir in den fünf Wochen in Christchurch gelernt haben ist vor allem:
1. traue niemals dem Wetterbericht
2. traue nur dem Wetterbericht, der max. 3Std. alt ist
3. wenn Strandwetter ist, lass alles stehen + liegen und mach' dich auf an den Strand (denn morgen könnte es schon wieder regnen)
Tanja hatte Glück: gleich an ihrem Ankunftstag haben wir sie an den Strand geschleift. Da wir noch kein Auto hatten ging's dort mit dem Bus hin. Ist keine Weltreise, dauert max. 1 Std., und alle Strände sind hier verkehrstechnisch so gut erschlossen, so dass man auch mit dem ÖPNV hinkommt. Wir waren bisher in New Brighton und in North New Brighton, aber in Sumner ist nicht nur der Strand, sonden auch die 'Strandmeile' ganz nett, so dass man dort auch ein Eis essen kann ;-)

warten auf den bus nach sumner
am strand von sumner
am strand von sumner1
eis in sumner
Und so, wie es heute ausieht, könnten wir nachmittags nochmal einen Abstecher ans Meer wagen. Nur für ein paar Stunden...zum Aufwärmen ;-)
claudia huettner am 10. November 10
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Castle Hill
Mike hat uns mal wieder einen guten Rat gegeben: wenn es in Christchurch regnet, hätte man gute Chancen, in den Bergen etwas Sonne zu finden. Castle Hill wäre nur 1 Std. von Christchurch entfernt, dort könnte man toll auf den Felsen klettern und das würde Freddie doch sicher auch gefallen. Da schien uns eine super Alternative zu einem verregneten Samstag in unserem kalten, zugigen Haus mit einem Kind, das vor lauter Langeweile nicht mehr weiss, was es machen soll. Also ging's gegen 11.00 Uhr ganz gemütlich mal wieder Richtung Arthur's Pass, auf dem Hinweg könnten wir ja nochmal im besten Cafe auf der Strecke Halt machen und zu Mittag essen. Und? wir haben es auch wiedergefunden...es liegt: in DARFIELD! ;-)
cafe in darfield
Auch der Kea war wieder da, genau an der Stelle, an dem wir ihn 2 Wochen zuvor zurückgelassen haben. Allerdings scheint dort eine ganze Familie an der Leitplanke zu leben: Papa, Mama und 2 halbwüchsige Kinder. Diesmal hat ihnen ein netter Mensch sogar einen Wanderschuh zum Spielen zurückgelassen ;-)
kea familie
alles ist interessant
Da es die letzten Tage ausreichend geregnet hat, war kein Wunder, dass diesmal auch Schnee lag. Nicht viel, aber zum Schneemann-Bauen hat es gereicht. Zumindest für die, die sich solche Mühe damit gegeben haben ;-) Und statt Steinen, hatte der Schneemann 3 Bonbons im Mund!

schneemann am arthurs pass (ist nicht von uns, der stand schon da)
Castle Hill ist super, wenn man klettern bzw.bouldern kann (oder es lernen will;
http://www.tota.co.nz/castlehill/). Aber auch wir hatten in der Karstlandschaft super viel Spass, die Sonne kam raus, es war schön warm, und die Landschaft war mal wieder...suuuupergigantisch!
was siehst du? adler oder schildkroeten?
claudia huettner am 10. November 10
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Von Christchurch über den Arthur's Pass
Wir sind etwas im Zeitverzug mit unseren Reisebeschreibungen. Das liegt wohl daran, das wir hier ja nicht nur Urlaub machen, sondern auch ab und zu arbeiten müssen, einkaufen, Wäsche waschen etc. :-)
Aber wir holen auf, und berichten nun in Häppchen von unseren Ausflügen an den letzten beiden Wochenenden, die wir zusammen mit Tanja gemacht haben.
Die 1. grössere Tour ging von Christchurch aus über den Artur's Pass an die Westküste, und nach Panakaiki zu den Pancake Rocks. Über das Hinterland wollten wir am nächsten Tag weiter in den Norden, um dann im Queen Charlotte Sound zu wandern. Tanja hat anschliessend ein paar Tage auf der Nordinsel verbracht, während wir über die Ostküste nach Hause fuhren.
Die 2. Tour führte in den Süden, nach Dunedin (sprich: Daniiiiden). Dort kann man - neben einer Schokoladenfabrik - auch freilebende Pinguine, Robben und Albatrosse zu bestaunen. Über Twizel wollten wir auf dem Rückweg noch zum Lake Pukaki und Lake Tekapo. Diese Tour war insgesamt ein bisschen enttäuschend: es war bitter kalt bei orkanartigen Sturmböen, wir hatten kein Allrad, allesamt schlechte Laune (wirklich richtig schlechte Laune!), und auch die Pinguine hatten keine Lust, das Wasser bzw. ihren Bau zu verlassen. Das heisst: wir müssen die Tour wohl im Sommer (d.h. im Dezember) nochmal machen, denn eigentlich wäre es doch sehr schön gewesen ;-)
Hier also die erste Tour, die zunächst von Christchurch über den Arthur's Pass ging:
Ganz wichtig ist erstmal eine gute Reiseplanung. Da Tanja u.a. nach Neuseeland kam, um endlich den berühmten 'Tongario Crossing' zu absolvieren (auf den wir zwar alle Lust hatten, der aber für Freddie und seine Altersgruppe nun gar nicht geeignet ist, da zu lang und zu steil), hatten wir uns darauf geeinigt, nur einen Teil der Strecke gemeinsam zu machen und Tanja in Picton an der Fähre abzusetzen. Nach 2 Abenden hatten wir dann auch die ultimative und für uns allesamt perfekte Route gefunden, inklusive Fährtransfer, Mietwagen und Rückflug nach Christchurch..das gilt nur für Tanja, wir hatten ja inzwischen ein Auto!!! ;-)

reiseplanung
Von Christchurch aus ging es zunächst also am Freitag morgen (Freddie hatte von uns heute 'schulfrei' bekommen) über die Ebenen der Canterbury Plains in Richtung Arthur's Pass. Ich denke, das war dann auch in Springfield, wo wir uns mit Kaffee und Mückenspray eindeckten. Und beinahe hätten wir dort eine länge Pause eingelegt (und das nach nur 1 Std. Fahrt), nur weil wir das Cafe so gemütlich fanden...aber ich wette: beim nächsten Mal würden wir das auch wiederfinden: auf der Strecke gibt es nicht so viel, und schon die eine oder andere Baustelle ist ein 'Highlight' ;-)
fruehstueckspause auf der baustelle
auf dem weg zum arthur's pass
Der Pass selbst ist auch nicht sonderlich berauschend. Da er aber die einzige Möglichkeit darstellt, die Southern Alps zu überqueren, rieten uns alle, denen wir von unserem Vorhaben erzählten (Mike, Mrs. Brooke aus der Schule und der Uni-Gärtner): auf alle Fälle Schneeketten mitnehmen, vorher aber noch an der Pass-Station anrufen, ob der Pass überhaupt geöffnet ist, zusätzlich im Internet schauen, wie stark die Winde sind (bei Wind soll es ganz gefährlich werden!!!)...und? Nix war: Sonne, Windstille und kein Schnee. Alles ganz undramatisch, wie wir fanden. Auch der Kea liess sich durch nichts stören, als er an den Resten der neuen Fahrbahnmarkierung nagte:
Am Pass angekommen bot Jackson's Tavern die ideale Gelegenheit, sich mit ein paar leckeren Pies, einem Bier oder Cider zu stärken. Schliesslich war ja schon Mittag! Ein gutes Zeichen, dass es dort schmecken könnte, sind Biker (so unsere Erfahrung aus Sardinien) ;-)
jackson's tavern
Der Arthur's Pass ist v.a. für seine mehrtägigen Wanderrouten bekannt. Wir hatten allerdings nicht so viel Zeit, und wollten uns nur mal kurz die Beine vertreten. Ein etwa halbstündiger Wanderweg führt zu einem Wasserfall über gut ausgebaute Wanderwege, verwunschene Wälder und super Aussicht auf die Gipfel der umliegenden Berge. Kein Witz, das sieht dort wirklich so aus. Und auch Freddie hat's wohl gefallen: während wir den Wasserfall bestaunten, hat er sein Schnitzmesser das erste Mal ausprobieren können (an diese Stelle nochmals ganz lieben Dank an dich, Annette!).
wie im maerchenwald
gut ausgebaute wanderwege
kulisse wie im 'herr der ringe'
devils punchbowl waterfall
freddie beim schnitzen
Danach ging's wieder runter - immer Richtung Meer - und auch die Biker haben wir dann im Tal wieder getroffen. Auf Schildern am Strassenrand wurde darauf hingewiesen, dass an diesem Wochenende mit Feiertag (Labor's Day) vermehrt Kontrollen durchgeführt werden. Da hätte man es ja ahnen können...aber auch unser Fahrer (d.h. Seb) musste einen Alkoholtest durchführen. Und alles geht ganz einfach und schnell, nur auf 5 zählen (one-two-three-four-five), fertig, weiterfahren! ;-)

otira viaduct

ooops - polizeikontrolle
Und wie es weitergeht, lest ihr im nächsten Teil.
claudia huettner am 04. November 10
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Wie man in Neuseeland ein Auto kauft
Für unseren 6monatigen Aufenthalt hatten wir 2 Optionen: a) entweder ein Auto zu mieten oder b) eines zu kaufen. Wir haben uns für Variante 2 entschieden.
Und wie kauft man nun ein Auto? Zunächst stellt man sich eine Wunschliste auf trademe (
http://www.trademe.co.nz/ ) zusammen und beobachtet den 'Markt'. Daneben holt man sich Informationen über die 'besten' Autos. Die beliebtesten Autos hier in NZ sind die Modelle von Toyota, das kann damit zusammenhängen, dass es dafür ausreichend Ersatzteile gibt, die einigermassen erschwinglich und in kurzer Zeit aufzutreiben sind. Aber ein Toyota, egal welches Model oder wie alt, ist unglaublich teuer! Und da wir nicht mehr Geld ausgeben wollten, als für einen Mietwagen für den kompletten Zeitraum, fiel unsere Wahl auf einen Honda, Baujahr 1995.
Wenn man dann also sein Wuschauto gefunden hat, macht man am besten einen Besichtigungstermin mit dem Verkäufer aus, und fährt mit ihm zu einer Werkstätte, um das Auto dort 'durchchecken' zu lassen. Das kostet 40$ und man weiss, woran man ist (das macht auch der hiesige 'ADAC' (=AA), aber dann kostet es entsprechend mehr). Dann sollte man darauf achten, dass der Wagen zumindest noch WOF hat (Warrenty of Fitness, so 'ne Art TÜV, gilt für jeweils 6 Monate). Das übernimmt in der Regel dann auch der Verkäufer. Und wenn man sich schliesslich noch über den Preis einig ist, ist man für eine Hand voll Dollar stolzer Besitzer eines Wagens.

eine hand voll dollar
Dann muss man sich nur nur noch darum kümmern, 1. den Wagen anzumelden (die An-/Ummeldung kann man bequem bei der Post oder dem AA machen), und 2. eine Versicherung beantragen (dafür sind dann u.a. die Banken zuständig) und 3. sollte man noch Mitglied in einem Automobilclub (z.B. dem AA) werden, falls man doch mal mit dem Gebrauchtwagen auf offener Strecke 'hängen' bleibt oder einen Unfall hat. Sonst noch Fragen? Ist das alles ganz leicht. Sebastian hat dafür nur 1 Tag gebraucht, solange benötigt man in Deutschland fast schon, um neue Nummernschilder zu organisieren (wir durften unseres behalten, das ist Service!).
Jetzt sind wir also stolze Besitzer eines Honda Odyssey, 6Sitzer mit Automatik, Anhängerkupplung, Klimaanlage und CD-Player, eine richtige Familienkutsche mit viel Platz und unglaublichem Fahrkomfort ;-) Damit haben wir dann gleich am nächsten Tag unseren ersten Ausflug an die West- und Nordküste gemacht, aber das ist eine andere Geschichte.

unser Auto - der Odyssey macht seinem Namen hoffentlich nicht allzu viel Ehre
claudia huettner am 26. Oktober 10
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Wetter in Christchurch
Viele von euch haben uns gefragt, wie bei uns das Wetter in Christchurch so ist...im Oktober. Antwort: durchwachsen. Als wir hier am Flughafen angekommen sind, war Frühling. Zumindest am ersten Tag. Nachts ist es hier so kalt, dass wir zeitweise mit 3 Wolldecken geschlafen haben (Tanja kann das bestätigen). Wir hatten morgens auch schon Rauhreif und Eisblumen an den Fenstern, sowie Hagelschauer. Das reinste Aprilwetter sozusagen. Mittags kann es hier dann aber recht warm werden, und gegen abend weht dann wieder ein recht kalter Wind. Daher empfiehlt sich die alte Zwiebeltechnik: gleich morgens mehrere Schichten übereinander ziehen, und im Lauf des Tages je nach Bedarf dann das ein oder andere Kleidungsstück 'abwerfen'.

hagelschauer
rauhreif
Wenn man den Wetterbericht nicht gleich zur Hand hat (
http://www.metservice.com/towns-cities/christchurch ), genügt ein Blick aus dem Fenster: Sobald die Studenten mit Flipflops und Dauenjacke in Richtung Campus auf ihren Skateboards düsen, die Studentinnen die kurzen Hosen zum Wintermantel tragen, wird es ein sonniger Tag, etwas windig und mittags ganz schön heiss. Laut Mike kann man das Wetter auch an den 3 vorherrschenden Winden ablesen: 1. Southwesterly bedeutet: super kalt (Warm anziehen, Wolldecken parat halten und Heizung anwerfen). 2. Norwester: Fön aus den Bergen, superwarm und windstill (=gutes Strandwetter) und 3. den dritten Wind habe ich vergessen (Northeasterly?), aber da regnet es dann sprichwörtlich 'Katzen und Hunde', wie wir auch schon des Öfteren bemerken durften ;-(
claudia huettner am 26. Oktober 10
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Da war er -- der (doch nicht so große) RUMMS!
Jetzt haben wir unser erstes RICHTIGES BEBEN gehabt, die 4.4 vorgestern war ja gar nichts -- die offizielle Stärke ist 5.0, hat sich aber weitaus spektakulärer angefühlt...Heute war es den ganzen Morgen unruhig, viele kleine Beben.
Ich sitze im sechsten Stock, da wackelt ein Gebäude schon ganz schön bei der Stärke. Es ist aber nichts kaputt gegangen, noch nicht mal eine Glasscheibe ist raus gefallen... Claudia und Tanja waren Shoppen und Freddie in der Schule, allen geht es gut.
sebastianb am 19. Oktober 10
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